Geschrieben am 23. 10. 2018
 

Kraniche über der Eifel

Jedes Jahr überqueren die europäischen Kraniche in einer auffälligen V-Formation Norddeutschland. Zwei Mal ist das Schauspiel zu beobachten, wobei es im Frühjahr, wenn es die eleganten Tiere in den Norden zieht, meist ohne Zwischenstopp abgeht. Im Herbst aber, auf dem Weg zurück nach Südfrankreich und Spanien mit den Jungtieren im Schlepptau, legen die Vögel oft in großen Gruppen eine Rast in der Eifel ein. Die besten Chancen auf eine Sichtung in der Natur besteht im Oktober und November, bei klarem Wetter und Rückenwind.


Europas Kraniche

Kraniche werden ca. 1,20m groß und sind grau gefiedert. Sie brüten in den Sommermonaten auf Nistplätzen in Nordeuropa und verbringen die Winter im gemäßigten Süden. Als Zugvögel brechen die Tiere in großen Schwärmen auf und treffen unterwegs zusammen. Auf der Ostroute aus Polen rasten sie in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, auf der Westroute aus Schweden in der Eifel nahe Bonn. Vor dort aus geht es gemeinsam weiter. Durch den markanten Ruf hört man sie meist schon von weitem. Am Himmel lassen sie sich hervorragend an der typischen V-Form ihrer Züge erkennen. Ein Kranich kann bis zu 20 Jahre alt werden und verbringt meist sein ganzes Leben mit ein und demselben Partner!

Zwei Kraniche fliegen über Bonn hinweg.

Rastplätze in der Eifel

Kraniche bevorzugen große, offene Flächen. Ein abgeerntetes Maisfeld etwa, auf dem vielleicht sogar noch etwas zu futtern aufzutreiben ist, oder flache Feuchtlandschaften. In den frühen Abendstunden kehrt gewöhnlich Ruhe ein, bevor bei Sonnenaufgang unter großem Getöse die Reise in wärmere Gefilde weitergeht. Die Abflugzeit richtet sich in erster Linie nach der Wetterlage. Es muss im Norden schon recht kalt werden, damit sich die Vögel auf den weiten Weg machen. Aber vor allem braucht es Wind aus der richtigen Richtung, um im Gleitflug die vielen hundert Kilometer am Tag zurückzulegen. Einige Tiere sind mit Sendern ausgestattet und so kann man ungefähr sagen, wann der nächste Trupp durchs Land zieht. Wer sich allerdings in der Eifel befindet, wird um diese Jahreszeit am ehesten durch die Kranichrufe daran erinnert, dass die Gäste eingetroffen sind. Aber Achtung: Kraniche sind sehr schreckhaft und würden sich beim kleinsten Anzeichen von Gefahr gezwungen sehen den Rastplatz überstürzt zu verlassen. Wer die „Vögel des Glücks” nicht nur beim Vorüberziehen beobachten, sondern sie auch am Boden bei der Rast – vielleicht sogar vor der Kamera – zu Gesicht bekommen möchte, findet hier einige beliebte Rastplätze der imposanten Vögel:
  • Diepholzer Moorniederung
  • Rhin-Havelluch
  • Vorpommersche Boddenlandschaft
  • Rügen
  • Ostseebad Ahrenshoop
  • Großes Moor bei Wistedt
  • Tister Moor Sittensen
Wir wünschen euch viel Spaß beim Beobachten der Tiere
euer Unterwegs-Team